Gelnhausen
Heimatmuseum Gelnhausen
Am Obermarkt – Augustaschule
63571 Gelnhausen
Telefon: 06051 / 830300 Tourist-Information
Fax: 06051 / 8303 Tourist-Information
E-Mail:
heimatmuseum@gelnhausen.de
Internet:
www.gelnhausen.de
Träger: Stadt Gelnhausen
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 08.00 bis 12.00 Uhr
14.00 bis 16.30 Uhr
Samstag 09.00 bis 12.00 Uhr
14.30 bis 16.00 Uhr
Sonntag 14.00 bis 16.00 Uhr
Eintritt: FreiAnreise:
Mit dem Pkw über die A 66, Abfahrt Gelnhausen-West oder Ost und in Richtung Stadtmitte fahren. Parkmöglichkeiten gibt es sowohl in der Unterstadt (Bleiche) oder auch in der Oberstadt (Ober- und Untermarkt).
Mit dem Zug auf der Strecke Frankfurt-Fulda bis Gelnhausen. Vom Bahnhof durch die Innenstadt in Richtung ObermarktBesucherhilfen:
Tonbandinfo „Philipp Reis“ (zur Zeit nicht funktionsfähig)
2 Diaserien zum Thema Handwerk im Keller
Kurzbeschreibung
In der ehemaligen Augustaschule am Obermarkt in Gelnhausen sind neben dem 1989 eröffneten Museum das Verkehrsamt der Stadt, die Bibliothek und das Stadtarchiv untergebracht.
Im Eingangsbereich des Museums präsentiert eine Fenstervitrine vor- und frühgeschichtliche Bodenfunde. Eine Ausstellungseinheit befasst sich mit Leben und Werk des um 1622 in Gelnhausen geborenen Barockschriftstellers Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Bild- und Texttafeln thematisieren die vom Dreißigjährigen Krieg geprägte Biographie des Schriftstellers. Ein ausziehbarer Vitrinenschrank präsentiert verschiedene Ausgaben des „Simplicius Simplicissimus“, die Simplicianischen Schriften sowie weitere Schriften von und über Grimmelshausen.
Der Museumsrundgang beginnt mit der Stauferzeit. 1170 erhob Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) Gelnhausen zahlreiche Privilegien, die die Ansiedlung von Handwerk und Gewerbe begünstigten. In den Vitrinen sind keramische Fundstücke aus der Kaiserpfalz sowie mittelalterliche Keramik und Bodenfliesen ausgestellt. Gelnhausen war eine der zahlreichen königlichen Münzstätten. Eine numismatische Sammlung im Museum zeigt Geld der Stauferzeit.
Dem Handwerk und Zunftwesen in Gelnhausen des 18. und 19. Jahrhunderts ist eine weitere Ausstellungseinheit gewidmet. Dargestellt sind die Berufe des Schuhmachers, des Schneiders und des Baders. Das Gelnhäuser Zunftwesen ist anhand von Meistertafeln, Petschaften und Siegeln dokumentiert. Bild- und Texttafeln informieren über Bürgerhäuser in Gelnhausen, über Landwirtschaft und Frauenarbeit um 1900, sowie über Tracht und Städtische Kleidung.
Im Zentrum des Schauraumes wird der Weinbau in Gelnhausen thematisiert. Zwei alte Weinfässer dienen als Vitrinen und zeigen Weinbaugeräte und Trinkgefäße des 18. und 19. Jahrhunderts. Die gesamte Rückwand des Museumsraumes nimmt ein großes Landschaftsdiorama ein. Dargestellt ist die Gelnhäuser Weinbaulandschaft mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna als Beispiel einer vom Menschen geformten Kulturlandschaft. Blickpunkt im Treppenhaus ist ein Modell der Marienkirche, angefertigt 1931 von Otto Berndt. Informationstafeln erläutern die bedeutende Stellung der Gelnhäuser Kirchen und ihrer Geistlichkeit. Ein Kirchturmuhrwerk mit drei Glocken aus dem 16. Jahrhundert wurde voll funktionsfähig eingebaut.
Im Untergeschoss des Museums ist eine Ausstellungseinheit dem Leben und Werk von Philipp Reis (geboren 1834 in Gelnhausen, gestorben 1874 in Friedrichsdorf/Taunus) gewidmet, der als Wegbereiter des Telefons gilt. Der dahinterliegende Schauraum präsentiert drei für das 19. Jahrhundert typische Handwerksberufe: Kupferschmied, Zinngießer und Bürstenmacher. Die um 1870 einsetzende Industrialisierung ist exemplarisch anhand der heute noch bestehenden Konzentration von gummiverarbeitenden Betrieben (älteste Gummiwarenfabrik Deutschlands) in Gelnhausen aufgezeigt. Daneben ist ein bei Sanierungsarbeiten entdeckter mittelalterlicher Brunnen zu besichtigen, der den Mittelpunkt einer Informationseinheit zum Thema „Wasserversorgung gestern und heute“ bildet.