Steinau

Brüder Grimm-Haus und Museum Steinau

Brüder-Grimm-Straße 80
36396 Steinau a.d.Straße
Telefon: 06663 / 7605
Fax: 06663 / 91 88 00
E-Mail: info@museum-steinau.de
Internet: www.museum-steinau.de

Leiter: Burkhard Kling

Träger: Magistrat der Stadt Steinau an der Straße

Öffnungszeiten: täglich von 10 – 17.00 Uhr (vom 2. Januar bis zum vierten Advents-Sonntag geöffnet)
Führungen auch außerhalb dieser Zeiten möglich

Eintritt: 3,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro

Anreise:
Abfahrt A66 Steinau West, Richtung Stadt, vorbei am Bauhof und der ehemaligen B 40. Parkmöglichkeiten in der Stadtmitte sind beschildert. Das Museum liegt in unmittelbarer Stadtmitte.

Besucherhilfen:
Führungen (im Verkehrsbüro buchbar 06663 / 96310)

Kurzbeschreibung:
Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm gehören zu den bedeutendsten Geistespersönlichkeiten der deutschen und europäischen Kulturgeschichte. Sie gelten als die Begründer der Germanistik und haben mit der Sammlung der „Kinder- und Hausmärchen“ Weltruhm erlangt. 1785 bzw. 1786 wurden sie in Hanau geboren. Sie waren sechs bzw. fünf Jahre alt, als sei mit den Eltern und drei weiteren Brüdern (Ferdinand, Karl und Ludwig Emil Grimm, der sich als Zeichner und Radierer der Romantik einen Namen gemacht hat) 1791 nach Steinau zogen. Hier kam 1793 die Schwester Charlotte Amalie (gen. Lotte) zur Welt. Der Vater Philipp Wilhelm Grimm, selbst 1751 in Steinau geboren, war hierher versetzt worden. Vorher hatte er in Hanau als Hofgerichtsadvokat bzw. Stadt- und Landschreiber gewirkt und bekleidete nunmehr die Stelle des landgräflichen Amtmannes für die Ämter Steinau und Schlüchtern. Die Familie zog in das im Jahr 1562 errichtete und noch heute vollständig erhaltene Amtshaus, wo im Erdgeschoss Räumlichkeiten für das alltägliche Leben zur Verfügung standen und im Obergeschoss der Vater seine Diensträume hatte.
Das Amtshaus, das heute den Namen „Brüder Grimm-Haus“ trägt, ist ein stattlicher Renaissance-Bau mit steinernem Sockel und einem Obergeschoss, dass im Hof hin mit einem reichen Fachwerk verziert ist. Das Obergeschoss, durch einen Treppenturm auf der Hofseite erreichbar, ist hier durch auffälliges Schmuckfachwerk ausgewiesen, das auf 21 reich geschmückten hölzernen Konsolen aufliegt und mit geschweiften Andreaskreuzen in den Zonen unter den Fenstern dekoriert ist. Bemerkenswert ist die Konsole über der spitzbogigen Eingangstür. Der als Kopf eines dämonischen Fabeltieres ausgeprägte untere Teil hat eine geisterabwehrende Funktion. Die steinernen Giebelwände tragen ein hohes Ziegeldach. Unter dem Walm des vorderen Giebels trägt ein kleinen hölzernes Männchen die Last des Dachfirsts auf seinem Rücken.
Die Grimm-Kinder verlebten bis zum Tode des Vaters im Jahr1796 eine unbeschwerte Kindheit in diesem Haus. Bis 1975 diente er als Amtsgericht. Die Stadt Steinau an der Straße hat zusammen mit der Brüder Grimm-Gesellschaft e.V. Kassel seit 1998 in 18 Räumen eine umfangreiche Ausstellung eingerichtet. Im Erdgeschoss ist die an Main und Kinzig verbrachte Kindheit und Jugend der Brüder Grimm dargestellt. Die Sprach- und Literaturforscher Grimm werden in einem weiteren Raum im Erdgeschoss durch Faksimiles mittelalterlicher Handschriften, Sprachkarten sowie zahlreiche Erstausgaben ihrer Werke vorgestellt. Humorvoll dahingeworfene Skizzen des Malerbruders Ludwig Emil Grimm vermitteln einen sehr intimen Einblick in das Leben und Arbeiten der Grimms. Ein ganzer Raum ist seinem künstlerischen Werk gewidmet. Vor allem durch seine vielen Portraits, Landschafts- und Genredarstellungen sowie seinen Karikaturen spielte er eine wichtige Rolle in der hessischen Kunst des 19. Jahrhunderts.
Das ganze obere Geschoss des Brüder Grimm-Hauses Steinau ist dem berühmtesten Werk der Brüder Grimm gewidmet, den in über 160 Sprachen aller Erdteile verbreiteten „Kinder- und Hausmärchen“. Hier wird die internationale Überlieferungstradition der „Dichtungen des Volkes“ dargestellt. Von den neapolitanischen Märchen des Giambattista Basile und den französischen Feenmärchen des Charles Perrault bis zu den Brüder Grimm werden alle wichtigen europäischen Sammlungen in Erstausgaben und bildlichen Darstellungen gezeigt. Die internationale Verflechtung der Märchen in der Spannung zwischen romanischer und germanischer Tradition wird exemplarisch am Beispiel einzelner Märchen, z.B. „Rotkäppchen“ oder „Dornröschen“, präsentiert. Eine besondere Rauminstallation ist dem Märchen „Der Mond“ gewidmet, in der dieses Märchen auch sinnlich erfahrbar ist. Die Ausstellung richtet sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene. Ein spezieller Raum steht für Video- und Computeranimationen zur Verfügung.
In unregelmäßigem Turnus finden im Brüder Grimm-Haus Steinau aber auch Sonderausstellungen und andere Veranstaltungen, z.B. Erzählabende statt.
Die zum Gelände gehörende Scheune wird zur Zeit saniert und ab Herbst 2005 als „Museum Steinau – Das Museum an der Straße“ die Geschichte der Stadt und der Region im Zusammenhang mit der Handelsstraße Frankfurt-Leipzig präsentieren und sich der Töpferei in Steinau und seinen Stadtteilen beschäftigen.





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